- Created By
- Daniel Würstl
- published
- 11.09.2025
Business Apps heute

Die Anzahl verfügbarer Apps liegt heute bei grob ~2 Millionen im Apple App Store und ~3,9–4,2 Millionen bei Google Play (je nach Zählweise & Zeitpunkt). Zugleich hat Google 2024/25 das Angebot stark bereinigt und Millionen von Low-Quality-Apps entfernt, um Qualität und Sicherheit zu erhöhen.
Besonders dynamisch: Generative-KI-Apps. 2024 näherten sich deren weltweite Downloads ~1,5 Mrd. und der In-App-Umsatz überschritt ~1 Mrd. US-$; 2025 setzt sich das Wachstum fort.
App haben oder nicht?
Eine Business-App ist weiterhin mehr als Visitenkarte: Sie verbindet Marke, Vertrieb und Prozesse – und liefert im Idealfall messbaren Nutzen. Die mobile Reichweite ist enorm, doch die Stores sind reifer und regulierter als 2016. Heute gilt: Qualität, klarer Use-Case und laufender Betrieb schlagen „nur dabei sein“.
Marktumfeld 2025: Android dominiert global mit rund 74 % Marktanteil, iOS liegt bei etwa 26 %. In Deutschland: Android ~66 %, iOS ~33 %. In Nordamerika ist iOS vorne. Diese Verteilung ist für Zielplattform und Monetarisierung wichtig.
Unternehmens-App – lohnende Investition oder Geldgrab?
Apps können Kommunikation vereinfachen, Durchlaufzeiten verkürzen und Produktivität erhöhen – vorausgesetzt, sie sind strategisch geplant und nahtlos in die IT integriert (APIs/SSO/Mobile-MDM). Ohne klares Ziel, KPIs und Lifecycle-Budget (Wartung, Security-Patches, OS-Updates) wird die App schnell teuer.
Prüffragen vor dem Start:
- Steigert die App messbar die Produktivität (z. B. Außendienst, Service, Logistik)?
- Stärkt sie Marke & Kundenerlebnis (Usability, Geschwindigkeit, Offline-Fähigkeit)?
- Erhöht sie Reichweite & Conversion (Traffic, Leads, Buchungen, Warenkorb)?
- Verbessert sie Service (Self-Service, Termine, Chat, Status, Retouren)?
- Ist die Zielplattform klar (iOS/Android, BYOD, Tablets/Foldables) – und wie monetarisieren wir (Abo, IAP, Bundling)?
Wie steigert eine App die Produktivität?
Typische Enterprise-Einsatzfelder: mobile Auftragsannahme, Checklisten/Inspektion, Teile-/Bestandsmanagement, Wissensdatenbank, AR-Anleitungen, Unterschrift & Dokumentation, Offline-Modus im Feld. Entscheidend sind: API-First, Single-Source-of-Truth, Mobile-Security (MDM/MAM), Analytics (Events/Funnels) und ein Iterationstempo, das OS-Updates von Apple/Google mitgeht.
Stärkt die Business-App die Marke?
Eine App ist ein direkter Marken-Touchpoint. Design-System & CI, App-Performance (Start < 2 s), Barrierefreiheit, Privacy-by-Design und Review-Management wirken unmittelbar auf Markenwahrnehmung und ASO/Ranking. Schlechte UX oder instabile Releases schaden – heute schneller als früher, weil Plattformen aggressiver gegen „Low-Quality“ vorgehen.
Erhöht die App die Besucher- & Kundenzahl?
Analysiere die bestehende mobile Web-Nutzung (z. B. GA4) und entscheide dann zwischen nativ, Cross-Plattform oder PWA. PWAs liefern heute Push, Offline & Installbarkeit und können ein kosteneffizienter „First Step“ sein – nativ lohnt sich bei tiefer Hardware-Integration, Premium-UX oder komplexen Offline-Fällen.
Neu seit 2016: Was hat sich grundlegend verändert?
- Generative KI als Produktkern: KI-gestützte Assistenten, Support-Automatisierung, Content-Co-Creation, Personalisierung in Echtzeit. Downloads und IAP-Umsätze der Gen-AI-Apps explodierten 2024; 2025 etabliert sich das Segment.
- Store-Qualitäts-Offensive: Google & Apple setzen striktere Reviews, Entfernen von „Vapor Apps“/Policy-Verstößen – Sichtbarkeit für gute Apps wird leichter, aber Compliance-Aufwand steigt.
- Privacy & Regulatorik: DSGVO/DSA/DMA fordern Datensparsamkeit und Transparenz (z. B. ATT/iOS, Consent-Flows). Fehlende Compliance kostet Ranking, Reichweite und Vertrauen.
- Gerätevielfalt & Formfaktoren: Tablets, Foldables, Vision-/XR-Geräte – adaptive Layouts, große Displays und Performance sind Must-haves.
- Unit Economics: UA-Kosten hoch, Organsiche Reichweite wichtig (ASO, Social, Content). Retention/Subscriptions sind der Hebel – nicht der einmalige Paid-Download.
Wo sind die Kunden „mobil“ angesiedelt?
Global führt Android ~74 %, iOS ~26 %; in Deutschland Android ~66 %, iOS ~33 %. Für B2C-Monetarisierung ist iOS trotz geringerer Stückzahl oft umsatzstärker (höhere Zahlungsbereitschaft, Abo-Affinity), während Android in Reichweite und Gerätebreite punktet. Plane ggf. Stufen-Rollouts (zuerst iOS für Speed/ASO, dann Android für Reichweite) – oder setze auf Cross-Plattform mit device-spezifischen Optimierungen.
Was funktioniert heute nicht mehr (so gut)?
- „App um der App willen“: Ohne klaren Mehrwert, saubere UX und Betriebskonzept sind Churn und schlechte Reviews vorprogrammiert.
- Einmal-Launch ohne Betrieb: OS-Zyklen, Sicherheits-Patches und Store-Policies erzwingen kontinuierliche Pflege.
- Monetarisierung nur über Paid-Download: Der Markt ist Abo/IAP-getrieben; Paid-Only limitiert Reichweite und LTV.
- Black-Box-Tracking: Ohne Privacy-konforme Messung (SKAN, Server-Side-Events, Consent) fehlen dir belastbare KPIs.
Neue Chancen 2025
- KI-First-Workflows: Copilots für Vertrieb/Service, semantische Suche, Auto-Zusammenfassungen, personalisierte Feeds.
- Self-Service & Automatisierung: Tickets, Rücksendungen, Termine, Dokumente – weniger Calls, höhere Zufriedenheit.
- Vertical-SaaS auf Mobile: Nischenprozesse (Bau, Pflege, Energie, Außendienst) mit starker Offline-Funktion & Gerätesensorik.
- PWA als Go-To-Market: Schneller Markttest ohne Store-Reibung; bei Traktion auf nativ migrieren.
- Quality-Window durch Store-Bereinigung: Gute Apps haben bessere Chancen auf Sichtbarkeit.
5+ aktuelle Erfolgsbeispiele (Auswahl)
- Chat-/Assistenz-Apps (Gen-AI): Starkes Download- & Umsatzwachstum 2024/25; Segment überschritt 2024 die ~1 Mrd. US-$ Konsumausgaben und ~1,5 Mrd. Downloads.
- AI-Bild/Video-Tools: Photos/Videos generieren & bearbeiten on-device; hoher Abo-Anteil (Kreativ-Prosumer).
- Quick-Commerce & Mobility: App-basiertes Buchen/Bestellen bleibt starker Umsatztreiber (Teil des 1,3 Bio. US-$ App-Store-Ökosystems).
- FinTech/InsurTech-Self-Service: Karten-/Vertrags-Management, Ident, Schadenmeldung – Kosten sparen, NPS heben.
- Industrial Field Apps: Checklisten, AR-Guides, Offline-Modus – direktes Einspar- und Qualitätspotenzial.
Fazit
Wenn Zielgruppe, Mehrwert und Plattformstrategie klar sind, lohnt die Investition in eine Unternehmens-App mehr denn je. 2025 zählen KI-Mehrwert, Privacy-by-Design, Lifecycle-Budget und saubere Integration zur Pflicht. Wer mit Qualität, Compliance und kontinuierlicher Weiterentwicklung überzeugt, profitiert von besseren Store-Bedingungen, steigender Zahlungsbereitschaft in Abo-Modellen – und einem Ökosystem, das weiterhin Billionen-Volumina ermöglicht.
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