- Created By
- Daniel Würstl
- published
- 01.01.2019
Offshoring in der App Entwicklung
Es fängt damit an, dass im europäischen Kernland Entwickler schlicht Mangelware sind und daher schwer und teuer zu bekommen, geht über die Eigentschaft von Apps als immaterielle Güter und die Verfügbarkeit moderner Co-Working Tools bis hin zu den Kostenvorteilen. Diese und noch weitere interessante Gründe für das Offshoring von App Entwicklung wollen wir nachfolgend eingehend betrachten.
Ressourcen beim Offshoring von Software Entwicklung
Ein bedeutender Grund ist, dass in vielen Ländern mittlerweile eine gute Verfügbarkeit qualifizierter Entwickler besteht. Die meisten Weltkonzerne, die einen großen Bedarf an Softwareentwicklung haben unterhaltne bereits eigene Entwicklungszentren in Ländern wie:- Indien
- Ukraine
- China
- Malaisia
- Philippinen
- Brasilien
- Indonesien
- Rumänien
Geringe Projektgröße vereinfacht Verlagerung der Entwicklung ins Ausland
Die Entwicklung von Apps ist im Vergleich mit anderen Software-Projekten in der Regel ein vergleichsweise kleines Projekt und damit ideal, um offshore erledigt zu werden. Mit steigender Projektgröße steigt das Risiko und auch die Handhabbarkeit von der Erstellung eines (auch beim Offshoring-Partner) verständlichen Lastenheftes bis zur Klärung des finalen Testings und der Qualitätsansprüche.Software und Apps eignen sich als immaterielle Güter perfekt fürs Offshoring
Einsparungen bei der Produktionsverlagerung ins Ausland stehen die Kosten für den Transport und den Import gegenüber. Bei physischen Gütern ergibt sich hier - insbesondere bei gleichzeitigen Qualitätsproblemen - schnell ein negatives Ergebnis.Der Quellcode von Apps ist hingegen äußerst mobil und kann in Sekundenbruchteilen um den ganzen Globus reisen. Moderne Entwicklungstools wie z.B. GIT ermöglichen dabei eine nahtlose Integration der externen Entwickler ins eigene Team, womit Kapazitäten problemlos skaliert und Tests "unitbasiert" für jedes offshore entwickelte Modul durchgeführt werden können.
Kostenvorteile durch das Offshoring von Entwicklungsleistungen
Die eigentliche Idee hinter dem Offshoring liegt natürlich in den antizipierten Kostenvorteilen durch die Entwicklung in einem Land mit niedigen Löhnen. Hier hat sich in den letzten Jahren zwar ein deutlicher Sprung der Löhne für qualifizierte Entwickler gezeigt, es herrscht aber immernoch eine große Diskrepanz zu den Lohnkosten (und Lebenshaltungskosten) zu entwickelten Ländern wie z.B. Deutschland.Die preisgünstigsten Länder zur Softwareentwicklung sind aktuell*:
- Sri Lanka
- Ägypten
- Pakistan
- Bangladesh
- Vietnam
- Indien
- Indonesien
- Ukraine
- Tunesien
* https://diceus.com/best-countries-to-outsource-software-development/
Probleme und Gefahren bei der Entwicklung von Apps im Ausland
Die Kostenvorteile bei der Programmierung von Software, ob offshore oder nearshore, sind verlockend. Auftraggeber müssen sich aber auch den zahlreichen Hürden bewusst sein:Sprachbarrieren und lange Kommunikationswege beim offshoring
Das gravierendste Problem ist vielleicht, dass die Kommunikation einen langen Weg hat und dabei Sprachbarrieren überwinden muss. Das kostet einerseits mehr Zeit, wenn Sie einem Projektmanager Ihre Wünsche in Englisch erklären und er diese erst übersetzen und weitergeben muss. Andererseits ist die Gefahr dann groß, dass wichtige Informationen verloren gehen und man sich in einer ganz unangenehmen Situation findet, die jeder kennt, der schon einmal Apps offshore programmieren ließ: man erklärt wieder und wieder, was man will und es scheint einfach nicht voran zu gehen.Sehr gute Entwicklungspartner können dieses Handicap zum großen Teil ausgleichen - ganz verschwinden wird es aber nie
Kulturelle Unterschiede
Ja wir Deutschen haben es gerne genau. Genau so wie es das Design vorgibt. Und pünktlich. Beides ist in anderen Ländern durchaus nicht immer der Fall. Perfektion wird selten angestrebt, statt dessen arbeitet man offshore oft nach dem Prinzip, sich langsam von unten an die gerade noch akzeptable Lösung heranzutasten. Das kann sehr zermürbend sein.Auf der anderen Seite sagen wir es dann auch gerne direkt, wenn wir einmal etwas "richtig Kacke" finden. Das wird in anderen Kulturen als absolutes "no go" und der Gipfel und schlechten Manieren empfunden, weil das Gegenüber nie sein Gesicht verlieren sollte.
Schon an diesem kleinen, weltweit schon tausendfach durchexerzierten Beispiel wird schnell klar, dass Entwicklung von Apps im Ausland trotz guten Willens beider Seiten und wenig technischen Hürden auch an solchen scheinbaren Banalitäten scheitern kann.