Apps in Geld verwandeln: 5 App Monetarisierungsmodelle

16.09.2016

appmarketingmonetarisierungApps entwickeln kann natürlich eine spannende Freizeitbeschäftigung sein. Aber meistens entwickelt man Apps als mobiles Marketing- und Kommunikationsmittel. Und man erwartet zu Recht, dass sie die Einnahmen steigern. Ohne Monetarisierung hat eine komerzielle App keinen Zweck. Es gibt natürlich ein paar Ausnahmen. Zu den Ausnahme-Gruppen gehören Apps, die der Kultur oder wohltätigen Zwecken dienen, sowie interne Unternehmens-Apps.

 

Die erste Gruppe der kostenlos-Apps ist schon fast selbst zu einem Kulturgut aufgestiegen und wird nicht selten aus öffentlichen Fonds finanziert. Die zweite Gruppe, die sogenannten Enterprise Apps, erhalten ihre Existenzberechtigung dadurch, dass sie Arbeitsprozesse in einem Unternehmen unterstützten, rationalisieren und optimieren.

Grundsätzlich kostenlos sind auch Test- oder Betaversionen der Anwendungen, die sich erst in der Konzeptionsphase befinden und dem Zweck dienen, Kunden-Feedback einzuholen. Hier könnte man auf die App Monetarisierung verzichten.

Ansonsten ist eine App fast immer gleichzeitig eine Investition, ein Teil von Geschäftsprozessen, die einen Ertrag einbringen sollen. Deshalb sollte die Frage “Wie kann man mit Apps Geld verdienen?” in der Konzeptionsphase bereits ganz am Anfang gestellt werden. Eine gute App ist immer eine Spitzenleistung in den Disziplinen Design und Entwicklung, aber wie viel eine App wirklich wert ist, zeigt sich erst dann, wenn diese App auf den Markt kommt. Hier kommen verschiedenen App Monetarisierung-Modelle zum Einsatz:

 

Die 5 besten Monetarisierung-Modelle für Ihre App

1. In-App Werbung (kostenfreie Apps, die Werbung anzeigen)

In diesem Modell bietet ein Unternehmen seine App kostenlos an. In der App sind Marketing Tools eingebaut, die Informationen über das Verhaltensmuster der Nutzer sammelt und verwertet. Diese Daten können zum Verkauf angeboten oder dazu gebraucht werden, nutzerrelevante Werbung anzuzeigen.

Die mobile Werbung hat in den letzten Jahren sehr stark zugenommen und Werbeplätze in Apps lassen sich gut verkaufen. Dabei erhält der Käufer einen eigenen Platz in einer App. Meistens bedeutet das einen aktiven Button mit Text oder einem Firmenlogo, der den Neukunden zu einer Anzeige, einem Angebot oder direkt zu der Webseite weiterleitet.

In-App Werbung wird oft von Kunden beanstandet, da sie zugegebenermaßen eine Störung darstellt. Trotzdem nehmen viele Kunden lieber die Werbung in Kauf, als die Aufforderung, die App zu bezahlen. Laut Prognosen in LeadDigital, soll der Umsatz für die Apps mit In-App-Werbung bis 2018 um 320% steigen.

 

2. In-App-Kauf (Verkauf von virtuellen oder physischen Produkten)

Dieses Modell erlaubt es, reale oder virtuelle Produkte in einer App zu kaufen. Die Einkäufe generieren das Einkommen des Unternehmens. Oft werden auf diese Weise Bücher und Bilder verkauft. Es gibt aber sehr viele Produkte, die als In-App-Kauf angeboten werden. In diesem Fall funktioniert eine App wie ein direkter Verkaufskanal oder wie ein mobiles Schaufenster für das Produkt. Sehr verbreitet sind solche Varianten des In-App-Verkaufs, bei denen man die werbungsfreie Version der App kaufen kann. Der Umsatz für die Apps mit In-App-Verkauf soll bis 2018 um 90% zunehmen.

 

3. Freemium (Basisprodukt gratis)

In diesem Geschäftsmodell wird das Basisprodukt gratis angeboten, allerdings bekommt man die volle Version und zusätzliche Features nur gegen Geld. So eine Vorgehensweise ist sehr weit verbreitet. Als Beispiel können Skype und Spotify dienen. Oft werden die Basisfunktionen von einer sehr breiten Gruppe der Nutzer gebraucht, wie dies bei Skype der Fall ist, wogegen sich die Business-Versionen preislich eher für die Nutzung durch Unternehmen eignen. Die breite Gruppe wird oft zu Werbern für das App-Konzept, indem private Nutzer auch im Unternehmen gerne über die App berichten. Als Freemium wird auch das Pokemon Go vermarktet: Die Basisversion des Spiels ist vorerst kostenlos.

 

4. Paywall (Bezahlschranke mit angebotenem Abonement)

Ähnlich wie Freemium: Ein Teil des Produkts wird gratis angeboten. Kostenpflichtig bei diesem Geschäftsmodell sind nicht die Funktionen, sondern der Content. Das Modell ist beim Marketing von Zeitungen und Zeitschriften sehr verbreitet. Auch bei Spielen wie Lumosity wird mehr Kontent erst nach dem Erwerb des Abonements freigeschaltet. Besonders interessant ist dieses Modell, weil es erlaubt, die sonst übliche In-App-Werbung einzuschränken oder ganz ohne sie auszukommen. So nutzt die Österreichische Tageszeitung “Der Standard” ein Modell, bei dem mit der Bezahlung eines monatlichen Eintrags die Werbeblocker aktiviert werden. Erfolgt keine Zahlung, erscheint wieder die Werbung.

 

5. Kostenpflichtige Apps (Download gegen Zahlung)

Ohne Bezahlung können solche Apps nicht aus den App Stores, wie z.B. Google Play oder dem Apple App Store heruntergeladen werden. Ein Nutzer, der sich die App installieren möchte, muss sie in dem App Store kaufen. Die App muss schon etwas Besonderes sein, um den Nutzer davon zu überzeugen, dass sie besser ist als gratis angebotene Anwendungen. Zu den kostenpflichtigen Apps gehören Moji Maker und Video Shop, aber auch Spiele wie Mine Craft oder Heads Up. Sehr beliebt unter Android-Nutzern sind auch Fahrrad Tourenplaner und Adobe Photoshop-Express. Es stimmt zwar, dass heutzutage keine App absolut einzigartig ist. Trotzdem sollten Sie keine Scheu haben, eine gute App gegen Geld anzubieten. Ein gutes Produkt wird auch gerne gekauft!

 

Freiwillige Spendenbeiträge

Fast schon mit einem Hobby gleichzusetzen, gibt es eine Reihe Anbieter, die auf freiwillige Geldbeiträge setzen. Meist erscheint eine Anzeige, ähnlich dem bekannten Wikipedia Spenden-Aufruf, die den Nutzer dazu ermuntert, die App-Entwickler finanziell zu unterstützen. Interessant ist das Beispiel der TAZ, die dieses Modell im Frühjahr 2011 eingeführt hat. Bis 2014 hat die Zeitung nach eigenen Angaben pro Monat durchschnittlich 10.000 Euro eingenommen. Ein weiteres Beispiel ist das Projekt Gesetze im-Android.de, dessen Entwicklung auch durch freiwillige Spenden ermöglicht wird. Falls Sie also Ihre App einem breiten Publikum zugänglich machen möchten und zusätzlich womöglich über andere Einnahmequellen verfügen, könnte man das Modell mit den freiwilligen Beiträgen durchaus in Betracht ziehen.

 

Resümee

Welches Model finden Sie jetzt am spannensten? Oft ist es erst die Kombination aus verschiedenen Monetarisierungs-Modellen, die innerhalb einer Marketing-Strategie richtig funktioniert. So ist ein In-App-Kauf sehr gut mit dem Freemium-Modell kombinierbar, und das Volumen von In-App-Werbung lässt sich gut durch den Einsatz einer Paywall dosieren. Ihre Entscheidung, wie eine App vermarktet werden soll, ist sicherlich von mehreren Faktoren abhängig. Das wichtigste ist, dass Sie das App-Marketing nicht ganz außer Acht lassen. Laut statistischen Angaben, geht über die Hälfte der Einnahmen durch Apps an nur ca. 2% der App-Entwickler. Seien Sie unter diesen 2% der Entwickler, die die Kosten für zukünftige App-Entwicklungen mit dem Geld von bereits verkauften Apps decken können!

 

 Beitrag von Lena Lindemann. Sponsored by AMgrade




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