HTC Flyer Tablet PC Test - Testbericht Flyer Tab

19.04.2013

In den vergangenen Jahren, hat sich HTC eine gute Marktposition im Handheld-Segment aufgebaut. HTC Handhelds sind bekannt für ihr innovatives Design und eine große Anzahl an Funktionen. Jetzt erweitert HTC seine Android Produktpalette um ein weiteres Gerät, welches ganz klar in die Tablet PC Ecke einzuordnen ist. Ja, es geht um das 7-inch HTC Flyer Tablet, das wohl einzigartigste unter den Tablets, welche dieses Jahr den Markt betreten haben. Mit einem 1.5GHz Qualcomm Snapdragon Prozessor und einem robusten Aluminium Gehäuse, das augenscheinlich nicht am Wettlauf um den dünnsten Tablet PC teilnimmt, spielt das HTC Flyer Tablet unweigerlich in seiner ganz eigenen Liga...

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(Bild: engadget.com)

Der Magic Pen, der einen vergessen lässt, dass das Flyer noch auf Gingerbread und (noch) nicht auf Honeycomb läuft, trägt sein Übriges dazu bei. In unserem Bericht lesen Sie, wie gut all diese neuen Errungenschaften miteinander Hand in Hand gehen.

 

Hardware des HTC Flyer Tablet PC

Als die ersten Prototypen des Flyers zu begutachten waren – beim MWC Briefing im Februar – hat das Tablet wirklich nicht den allerbesten Eindruck hinterlassen. Dieses dicke, relativ schwere Ding (420 Gramm), das neben einem iPad 2 oder einem Samsung Galaxy Tab, einfach etwas unbeholfen daherkommt, macht auf den ersten Eindruck keine gute Figur, im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Wahl von HTC, ein dreifarbiges Gehäuse zu verwenden, vereitelt zusätzlich die Möglichkeit für das Flyer Tablet, einen anspruchsvollen Blickfang zu bieten. Die weißen Plastik Elemente an Vorder- und Rückseite des Tabs, harmonisieren weder großartig mit dem grauen Aluminium Gehäuse, noch mit der schwarzen Lünette, des Displays. Und als ob das nicht schlimm genug wäre, ragt das untere der beiden Gehäuse Teile auch noch leicht hervor, was einen zusätzlich bauchigen Charakter zur Folge hat.

Man kann nur hoffen, dass die Verschalung, zu Gunsten der Funktionalität des Tablets so üppig ausfällt – Und zum Glück ist genau auch das der Fall! Eigentlich ist es sogar so, dass das HTC Flyer Tab, anfangs zwar ziemlich dickleibig erscheint, aber im Laufe der Zeit sich dann eher solide und belastungsfähig anfühlt, wenn man es in der Hand hält. Einen großen Beitrag dazu leistet das Uni Body Metallgehäuse – ein einziges Stück Aluminium umgibt fast das gesamte Tablet, schützt es vor Stößen und Kratzern und verleiht ihm die gewünschte Festigkeit und Stabilität. Es ist ziemlich sicher, der mit Abstand stabilste Tablet PC auf dem Markt. Die Tester des HTC Flyer gingen sogar so weit, dass sie das Tab auf den Zementboden fallen ließen – ohne großartige Schadensmeldungen.

Die abgerundeten Seiten des Tablets sind typisch HTC und machen die Bedienung einfach und komfortabel. Man könnte eventuell etwas stärkere Armmuskeln von der Bedienung des HTC Flyer bekommen, aber man wird sich auf keinen Fall irgendwelche Verletzungen aufgrund einer nervigen Ergonomie zuziehen. Wenn man das HTC Flyer Tablet auf einen Spaziergang mitnimmt, stellt man schnell fest, dass es sich wirklich gut mit nur einer Hand bedienen lässt. Auch passt es wunderbar in fast jede Tasche. Im Gegensatz zu den 8.9“, 9.7“ und 10.1“ Tablets, die sich derzeit versuchen als Standards zu etablieren, ist das HTC Flyer mit seinen 7“ schlank genug, um es komfortabel und ohne zusätzliche Tragetasche mit sich zu führen.

Nichtsdestotrotz ist im Lieferumfang des HTC Flyer eine stylische weiße Tragetasche mit von der Partie, welche von überdurchschnittlicher Qualität ist. Sie passt sich geschmeidig den Formen des Flyer Tabs an und hat eine, in diesem Fall sehr praktische Halterung - für den Magic-Pen. Natürlich kann argumentiert werden, dass man für den relativ hohen Preis, lieber ein günstigeres Tablet kauft und auf einige der netten Extras einfach verzichtet, aber das HTC-Eigene Casing bietet zusätzlichen Schutz und passt sich dem Design des Flyer Tabs optimal an. Die Verschlussklappe der Hülle bedient sich einer sehr praktischen Technologie: Magneten!

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(Bild: engadget.com)

Es ist schon fast ironisch, wenn man sich vorzustellt, dass dieses Tablet PC „Dickerchen“ mehr Komfort bieten soll, als all die anderen superschlanken „Top-Model“ Tablets, die sich auf dem Mobile-Markt tummeln. Aber irgendwie überzeugt das 7“ große HTC Flyer – weder zu klein um unbeschwert im Internet zu surfen, noch zu groß, um es diskret in der Öffentlichkeit zu benutzen.

Ehrlich gesagt, ist es ein echter Traum, in der Portrait View (vertikale Ansicht) mit dem Daumen auf dem virtuellen Keyboard zu tippen! Alle Vorbehalte, dass der Platz auf dem Screen des HTC Flyer zu eng sein könnte, verflüchtigen sich sobald sich die Proportionen der Bedienelemente an die Bildschirmgröße des Flyer Tabs anpassen. Das Gefühl, wenn man feststellt, dass das einzige Problem beim Tippen, die schnelle Reaktionszeit und die Bereitschaft des Tablets für noch mehr Input ist, ist schwer zu beschreiben.

Als extrem positiv muss hier auch der HTC-Prediction-Algorithm bewertet werden. Dieser scheint intelligenter zu sein, als die meisten anderen seiner Art und erkennt die Wörter, in den meisten Fällen schon, bevor man Sie überhaupt fertig getippt hat.

Mit 3G ausgestattet, kann das HTC Flyer Tablet, ohne Probleme auch ein Smartphone ersetzen. Es hat eine sehr umfangreiche Messaging-App, die vorzüglich mit allen Internet Services wie z.B. Google Talk, IRC, Twitter, aber natürlich auch mit der guten, alten Email Nachricht, zurechtkommt. Die Tester versuchten einige Tage lang das HTC Flyer an Stelle eines Smartphones zu benutzen und bis auf SMS (was aber durch zusätzliche Apps gelöst werden kann), scheint dieser Tablet PC, einem Smartphone, in fast keinem Punkt nachzustehen.

 

Display des HTC Flyer Tabs – vom feinsten!

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(Bild: engadget.com)

Es wird zwar nicht offiziell von HTCs Seite her bestätigt, aber es könnte sein, dass wir es beim Bildschirm des Flyer Tab, mit einem neuen Super LCD Display zu tun haben. Die große Farbtiefe, selbst bei schrägen Neigungswinkeln, scheint zu brillant, als das es sich hier lediglich um ein weiteres null-acht-fünfzehn TFT Display handeln könnte. Die Screen Performance lässt Freude aufkommen: Ausreichend Helligkeit (welche die eigentliche Darstellung nie überbelichtet), die lebendige Darstellung der Animationen und das gestochen scharfe Bild können sich sehen lassen.

Die Verwendung im Freien ist ein besonderes Highlight, weil das HTC Flyer sich wunderbar dem natürlichen Licht anpasst und im Außenbereich somit durchweg benutzerfreundlich ist. Surfen im Internet, Wiedergabe von Filmen, Angry Birds… nichts davon wurde ernstzunehmend von der Sonneneinstrahlung beeinträchtigt. Es konnten auch keinerlei Mängel in anderer Hinsicht festgestellt werden. Sei es nun eine inkonsistente Hintergrundbeleuchtung, eine schlechte Farbwidergabe oder feststellbare Reaktionsdefizite des Touchscreens. Es handelt sich bei dem Display des HTC Flyer einfach um einen sehr, sehr, sehr guten Screen.

Beim ganz genauen Hinschauen sieht man ein Pixelraster, welches sich einheitlich über das gesamte Display erstreckt. Dies könnte auf eine N-Trig Stylus Recognition Hardware hindeuten (und lässt sich allerdings nur im ausgeschalteten Zustand erkennen, da das Raster beim Einschalten mit dem Bild verschmilzt). Die 1024 x 600 Pixel Auflösung macht Sinn, wenn man die Größe des HTC Flyer bedenkt, stellt aber keine Neuerung, im Vergleich zum Samsung Galaxy Tab von letztem Jahr, dar.

 

Lebensdauer der Batterie – Akkulaufzeit des HTC Flyer ist hervorragend!

Wirklich äußerst beeindruckend! Ein voll aufgeladenes HTC Flyer wurde von 9 Uhr morgens mit allen möglichen Aufgaben konfrontiert, die zu finden waren: Gmail, Twitter- und Facebook Updates ziehen, mehrere RSS Feeds von verschiedenen News-Webseiten holen, ausgiebiger Einsatz der Kamera, surfen im Internet, Musikwidergabe sowie eine komplette Stunde „Angry Birds Rio“ spielen – und um 9 Uhr abends war die Batterieanzeige immer noch knapp über 20%! Für ein 3G Gerät, dessen online Konnektivität durchgehend beansprucht wurde, ist dies eine spektakuläre Performance.

Wenn man sich mit dem Android-Battery-Graph die jeweilige Belastung der Batterie anschaut, stellt man fest, dass der größte „Energiefresser“ beim Flyer, der Einsatz der Kamera ist. Dies scheint eine der wenigen Vorgänge zu sein, bei dem der Prozessor seine Kapazität voll auslasten muss und verdeutlicht auch, wie anstrengend es für den 1.4GHz Prozessor ist, seine volle Nutzlast zu fahren.

Egal! Die Batterie des HTC Flyer gibt volle 12 Stunden an Performance, bei extremster Beanspruchung des Geräts. Wir sind uns sicher, dass bei regulärer Benutzung, die Lebensdauer der Batterie des Tablets, gut und gerne über 2 Tage ausreicht. Auch hat HTC einen Energiesparmodus integriert, der die kompletten kabellosen Verbindungen kappt, sobald das Tablet gesperrt wird. Es können Zeitpläne erstellt werden (z.B. 23.00h-7.00h), womit sichergestellt wird, dass in diesem Zeitraum keine Energie damit verschwendet wird, irgendwelche Alerts oder Updates zu ziehen – zugunsten der Batterielaufzeit, natürlich. Zudem gibt es den altbekannten Batteriesparmodus, bei dem das Tablet die Helligkeit und andere Einstellungen herunterregelt, sobald die Batteriekapazität des HTC Flyer einen gewissen Punkt unterschreitet.

 

Lautsprecher und Audio Wiedergabe des Flyer Tabs

Stereo Lautsprecher bleiben weiterhin das Manko bei den meisten Tablet PCs. Die Speaker des HTC Flyer stellen da leider auch keine Ausnahme dar. Der dünne, unbefriedigende Sound, der da rauskommt, wird einem am ehesten bewusst, wenn man mal einen Kopfhörer anschließt und dann das eigentliche Volumen des Audio-Ausgangs, zu hören bekommt.

HTC's Einbindung von SRS Sound (Sound Retrieval System), eine Art von Surround-Sound, ist wirklich eine gute Sache. Man sollte aber definitiv ein paar Boxen anschließen, um in den richtigen Genuss dieses Features zu kommen. Wenn man allerdings einmal die Kopfhörer anschließt, fällt einem etwas Interessantes an dem Ein-/ -Ausschalt Knopf auf, der unmittelbar neben dem 3.5mm Kopfhörer Eingang platziert ist. Dieser hat die Status-LED des Flyer Tablets, integriert! Richtig gelesen! Der Power-Button selbst, benachrichtigt einen mittels einer LED, über neue Mitteilungen des Flyer. Sehr Stylisch.

 

Kameras – Videos und Bilder aufnehmen mit dem HTC Flyer

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(Bild: engadget.com)

Schlechte Nachrichten, leider auch hier. Der Trend, dass Kameras von Tablet PCs nicht das zustande bringen, was man von Ihnen eigentlich erwarten könnte, setzt sich auch beim HTC Flyer Tablet fort. Die 5-Megapixel Kamera an der Rückseite des Tablets, hatte echte Schwierigkeiten ein befriedigendes Ergebnis abzuliefern, obwohl sie durch perfekte Ausleuchtung bei Ihrer Arbeit unterstützt wurde. Fleckig, verschwommen und einfach nur schlecht. Die Resultate waren durchweg weit entfernt von dem Standard, den man sich von einem modernen, mobilen Handheld erhofft.

5 Megapixel sind einfach ein paar Megapixel zu viel für den Kamera-Sensor des Flyer Tabs und die einzige Möglichkeit, die Bilder annähernd sauber zu präsentieren ist, diese erst gar nicht in einer höheren Auflösung als, na ja, sagen wir mal einem halben Megapixel, darzustellen. Dies entspricht ungefähr der Größe, die hier in den Beispielbildern gezeigt wird und ist, milde ausgedrückt, am oberen Limit des Ertragbaren.

Mit der 1.3 Megapixel Kamera an der Vorderseite des Flyer Tabs, verhält es sich da nicht spürbar besser. Aber mit einer guten Ausleuchtung, kann diese einigermaßen ansehnliche Pics liefern. Die Qualität bei Video-Konferenzen, oder bei der Verwendung der integrierten „Snapbooth“ App, ist gerade noch akzeptabel. Im Hinblick auf die Video-Software, hat man es beim Flyer mit dem HTC-typischen, benutzerdefinierbaren Interface zu tun, welches, optimal eingestellt, eigentlich überdurchschnittlich gut arbeitet.

Aber was für eine Rolle spielt das wirklich, wenn die Bild-Erfassungs-Hardware schon schwächelt? Rettung kommt da ein klein wenig durch ein paar nette Filter und Effekte, die HTC mitliefert. Diese Spielereien ermöglichen es der Kamera Software immerhin, ein paar außergewöhnliche Bilder zu „mixen“. Ein Kompromiss, der aber besser ist, als gar nichts.

Mit Videoaufzeichnungen, wie schon angedeutet, verhält es da nicht wirklich besser, was eigentlich nur die logische Konsequenz daraus ist, dass ja für Video-Capturing der gleiche Sensor verwendet wird, wie auch zum Bilder schießen. In den Aufnahmen ist so eine gewisse „Weichheit“ allgegenwärtig, welche vielleicht den Anschein erwecken soll, dass das Flyer Tablet mit einer Auflösung von 720p arbeitet. In Wirklichkeit fühlt es sich aber eher so an, als ob ungefähr ein Viertel dieser Auflösung zum Einsatz kommt und dann irgendwie künstlich hochskaliert wird – Arm.

 

Audio In – Musik und Sprache aufnehmen mit dem Flyer Tablet

Und als ob dies nicht schon schlimm genug wäre, sind die Audio-Aufnahme Fähigkeiten des HTC Flyer mindestens genauso bescheiden: Ein Stirnrunzeln-erzeugender, dünner, blecherner, unartikulierter Mischmasch, der weit davon entfernt ist, auch nur annähernd eine Atmosphäre aufkommen zu lassen, ist das Ergebnis bei Musikaufnahmen.

Glücklicherweise gibt es da noch die Rauschunterdrückung von HTC, die wenigstens bei Sprachaufnahmen das Allerschlimmste zu vermeiden vermag. Bei der Musik-Aufnahme allerdings vereitelt diese wiederum, Stimmungen, welcher Art auch immer, überhaupt erst aufkommen zu lassen.

 

Software – Funktionalität von Android auf dem Flyer Tab

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(Bild: engadget.com)

Falls man nicht schon vom äußeren Erscheinungsbild des HTC Flyer her, den Eindruck bekommt, dass das HTC Tablet, dem Desire HD sehr ähnlich ist, bekommt man spätestens beim Betrachten des intelligenten Benutzer Interfaces (UI) den Anschein, dass beide Geräte gewisse Gemeinsamkeiten aufweisen. Die Software des Flyer Tablets basiert auf Android Gingerbread, dem neusten Smartphone Betriebssystem (Android 2.3), welches stabil läuft aber nicht Tablet PC orientiert ist.

Wie aus Gesprächen mit HTC hervorgeht, liegt das daran, dass den Entwicklern schlichtweg die Zeit gefehlt hat, um sich ausreichend mit dem Code von Android Honeycomb (Android 3.0) zu beschäftigen, um das sensorische UI auch effizient auf Honeycomb umzusetzen. Daher entschied sich HTC einfach, erst mal das nächstmögliche Betriebssystem zu benutzen, welches diese Problematik sicher umsetzen konnte. Die Kehrseite dieser Entscheidung ist die, zwangsläufig an ein HTC Gingerbread Smartphone erinnernde, Bedienbarkeit des HTC Flyer. Dies ist aber nicht unweigerlich ein schlechter Aspekt.

Davon abgesehen, dass Google bereits viele Neuerungen mit Android 3.1 gebracht hat, ist es unbestreitbar, dass Android Honeycomb (mobiles OS für Tablet PCs) noch einige Verbesserungen an verschiedenen Stellen benötigt. Insbesondere die Reaktionsfähigkeit der Tablets, sowie die volle Nutzung der größeren Tablet PC Screens, sind bei weitem nicht ausgereift.

Mit Android 3.2, so wurde von Google angekündigt, sollen einige dieser ungünstigen Umstände bald behoben werden. Aber bis dahin müssen sich die Android Tablet PC User immer wieder fragen, was sie denn so lange, mit Ihrem Tablet OS so alles machen wollen. Motorola erzählt einem, man soll doch einfach Honeycomb benutzen und sich seines Lebens freuen. Samsung meint, dass die Benutzung von TouchWiz 4.0 die Lösung aller Probleme bringt. Und HTC rät einem schlicht und einfach, in der Zwischenzeit Gingerbread zu benutzen und abzuwarten, bis Honeycomb aus den Kinderschuhen herausgewachsen ist.

Sicher ist zum Glück, dass Android 3.2 von Google nun schon angekündigt ist und dass das HTC Flyer Tablet daher wohl nicht für allzu lange in der Smartphone-Ecke herumdümpeln wird.

 

Das User Interface des HTC Flyer Tablets - Benutzeroberfläche

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(Bild: engadget.com)

Außerdem ist die Benutzeroberfläche des HTC Flyer schon jetzt als gut zu bewerten, sie ist sogar überdurchschnittlich gut. Standartmäßig ist die Version 3.0 von Sense im Software Paket enthalten. Eine Wetter-App, die ein üppig animiertes Wetter Programm abspielt und jetzt mit verbessertem Fenstern und 4 weiteren Shortcuts zur Wettervorhersage daherkommt.

Die „Latter“ (zuletzt benutzte Apps) ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die am häufigsten benutzen Apps. Per Drag-And-Drop können die Apps in den sogenannten „Activation-Circle“ gezogen, und werden dadurch auch ausgeführt. Da kommt die Frage auf, warum solch raffinierte Techniken bei Touchscreen Geräten, eigentlich nicht schon der Standard sind. Die Apps öffnen sich flott und die Bedienung ist ein Kinderspiel. Bravo HTC!

Sobald man sich an dem Willkommens-Screen vorbeilogt, rotieren, im wahrsten Sinne des Wortes, 8 Homescreens auf den Bildschirm. Trotz der 1024x600er Auflösung bietet HTC die Möglichkeit, jeden Homescreen mit 16 „Slots“ zu bepacken. Jeder dieser Schubladen kann nun wiederum mit Apps, Ordnern, Shortcuts oder Widgets bestückt werden. Das ist das einfach mal eine extrem nützliche Funktion, die zudem auch noch schön flüssig arbeitet und dadurch die Benutzung des HTC Flyer zu einem wahren Erlebnis macht.

Animationen und 3D Grafiken spielen beim neusten User Interface von HTC eine übergeordnete Rolle. Es ist allerdings schwer zu sagen, ob das jetzt eher gut ist oder ob hier eher ein klein bisschen weniger, vielleicht doch etwas mehr wäre. Auf der einen Seite sorgen die Clips für ein schöneres und moderneres Gesicht der Benutzeroberfläche, aber auf der anderen Seite, fressen diese Spielereien wiederum kostbare Ressourcen, ohne nennenswerten Mehrwert an Funktionen für das Tablet an sich, zu liefern.

Schlimm wird das dann bei intensiverer Beanspruchung. Das UI des Flyer Tablets, das ansonsten zügig und reibungslos anspricht, wird dann durch aufwendige Animationen von Icons heruntergebremst. Besonders sichtbar wird dies beim Freischalten einer neuen App, da das Betriebssystem dann beide Icons, sowohl das Systemeigene, als auch das des Aktivierungs-Prozesses, berechnen muss.

 

HTC Apps auf dem Flyer – Integrierte Applikationen

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(Bild: engadget.com)

In Bezug auf die mitgelieferten Applikationen, sticht insbesondere HTC’s „Split-Screen“-Ansicht bei der Browser App, der Kalender App und der Galerie App, sehr angenehm ins Auge. Beim Surfen im Internet kann man sich oben am Bildschirm, eine kleine Vorschau-Leiste anbringen, mit kleinen Vorschau-Thumbs von allen Internet-Seiten, die gerade geöffnet sind.

Das ist natürlich sehr nützlich, um sich Referenzen zu seinen Lieblingsseiten zu legen, oder aber auch, um Seiten nachzuladen, während man noch eine dritte Seite betrachtet. Hier, so zeigt sich ein weiteres Mal, bietet die Größe des Displays, des HTC Flyer einen weiteren Vorteil: Die Darstellung der Preview-Leiste ist gerade eben groß genug um die Vorschauen ausreichend zu identifizieren, aber sie verdeckt nicht zu viel vom eigentlichen Browser Fenster.

Im gleichen Stil kann man in der Galerie-App die einzelnen Alben auf der rechten Seite des Bildschirms durchstöbern, während auf der linken Seite, in der Vorschau, die unterschiedlichen Fotoalben, angezeigt werden. Das Navigieren zwischen den einzelnen Bildern und Alben wird so fast schon zum Spaßfaktor. Auch die Kalender-App bedient sich dieser Technik: Die Tages-, Wochen-, und Monatsansichten links angesiedelt, kann der Tagesablauf auf der rechten Seite überblickt werden. Einfach und effizient!

Komischerweise funktionieren die Vorschau-Leisten nur im Landscape Mode (horizontal gehaltenes Gerät). Obwohl beim Ansiedeln der beiden Bildschirminhalte übereinander, eine Darstellung im Portrait Mode (der Tablet PC wird vertikal gehalten), eigentlich ohne weiteres möglich wäre.

Leider gibt es noch nicht wirklich irgendwelche Apps, die die 7-Inch Displaygröße, bei einer Auflösung von 1024x600p des HTC Flyer, voll ausnutzen (Stand: Juli 2011). Somit ist man erst mal an die Android Apps gebunden, die für die Smartphones entwickelt wurden. Und wie schon gesagt, ist das nicht unbedingt das allerschlechteste, sieht Gmail, zum Beispiel, doch äußerst nett aus, auf dem 7“-Screen des HTC Flyer.

Außerdem ist ja in ein paar Tagen schon Android 3.2 für 7 Inch Tablets angekündigt. Dann funktionieren ziemlich sicher auch die Google Talk Video- und Sprachübertragung, die wir am HTC Flyer Tablet, mit Android 2.3 Gingerbread, kläglich vermissen! Überhaupt ist der verschwendete Platz bei all diesen Gingerbread Apps auf dem HTC Flyer der Punkt, der einen am ehesten traurig werden lässt. Es gibt ein festes Dock am unteren Rand des UI, welches individuell mit Shortcuts, Apps, und Ordnern bestückt werden kann. Das ist gut. Mangelhaft ist wiederum, dass die Apps dann alle in runterskalierten Fenstern aufspringen und irgendwie immer ein Drittel des Bildschirms einfach ungenutzt bleibt. Zum Glück wird dies kein Dauerzustand sein…

 

HTC Watch – Der mobile Movie Channel von HTC

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(Bild: engadget.com)

Ein absolutes Highlight des HTC Flyer ist ohne Frage die „HTC Watch“ App. Die Technologie die hier zum Einsatz kommt nennt sich „Progressive Download“ und sieht sehr vielversprechend aus. Progressive Download ist eine Art Streaming, bei dem die Inhalte nur eine relativ kurze Zeit gebuffert werden müssen und man somit schnell zum eigentlichen Filmvergnügen schreiten kann, während die Daten im Hintergrund nachgeladen werden.

Das „HTC Watch“-System bietet Film-, und Seriendownloads auf Leih-, oder Kaufbasis an. Die Qualität der Filme ist dabei spektakulär! Die Auflösung ist schön dicht, aber was den Filmgenuss wirklich ausmacht, ist die faszinierende Güteklasse des 7-Inch Displays, des HTC Flyer Tablet PC. Die Hardware ist einfach Top! HTC hat „HTC Watch“ bereits in England freigeschaltet!

Die Preise variieren zwischen 6€ - 8€ für den Kauf von Filmen und 2€ - 3€ für die Miete eines Films, abhängig von Alter und Popularität des Streifens. Derzeit gibt es einige Filme, die nur zu leihen sind und wiederum andere, die es lediglich als Kaufvideos gibt. Ob sich das mit dem Ausbau des Systems ändern wird ist abzuwarten. Zudem können bestimmte Fernseh-Shows und Soaps, wie zum Beispiel „Gossip Girl“ für ca. 1,20 Euro, für die private Videosammlung käuflich erworben werden.

Diese Preisangaben sind natürlich nur ungefähre Umrechnungen des HTC-Watch Systems im Vereinigten Königreich. HTC wird ziemlich sicher in jedem Land einen, dem jeweiligen Staat, angepassten Preis für die Filme erheben.

 

HTC OnLive – Spiele im weltweiten Netzwerk zocken

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(Bild: engadget.com)

Die gute Nachricht zuerst: Es gibt einen Live-Online Spieleservice von HTC mit dem man letztendlich Spiele mit dem Flyer Tablet in der Cloud wird spielen können. Die schlechte Nachricht ist: Bisher ist dieser Service ausschließlich in den USA zu haben. Sobald das Angebot nach Europa kommt, wird dieses Feature für alle Apps, die sich des HTC OnLive-Netzwerks bedienen, zugänglich sein.

Spiele wie Assassin's Creed: Brotherhood, Just Cause 2, Borderlands, und schließlich auch -- Duke Nukem Forever! können dann online gegen Gegner aus aller Welt bestritten werden. Wie genau das OnLive dann funktioniert und wie komfortabel es auf den Touchscreen Geräten läuft, wird man sehen müssen.

Was die Android-App Spiele angeht, so kann man sagen, dass es kein einziges gab, welches irgendwelche Performance Schwächen des HTC Flyer erkennen ließ. Besonders viel Spaß macht es natürlich, Affen von den Bäumen zu kicken: Angry Birds Rio rulez!

Für die Zahlenfanatiker hier die verschiedenen Testergebnisse der Geschwindigkeitstest der Grafikchips und Prozessoren: Quadrant: 2,050, Linpack: 55 MFLOPS, Neocore: 51fps, Nenamark: 36fps. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass das HTC Flyer sich, Performance mäßig, so verhält, wie man es von einem Tablet PC mit 1.5GHz Prozessor, einem Adreno 205 Grafiksatz und 1GB RAM, erwarten würde.

 

Der Magic Pen!

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(Bild: engadget.com)

Und jetzt kommen wir zum markantesten Merkmal des HTC Flyer Tablet PC: Der Magic Pen! Zweifellos hat HTC jede Menge Arbeit in dieses Utensil investiert. Der Pen bietet einen unbestreitbaren Mehrwert für das Tablet und schon nach kurzer Zeit möchte man gar nicht mehr ohne diese Apparatur auskommen. Die Vermutung liegt nahe, dass HTC das dickliche Gehäuse des Flyer Tablet nur deshalb so mitgestaltete, damit dieser stylische Magic-Pen, der ebenfalls komplett aus Aluminium besteht, bestens zur Ästhetik des Flyer passt.

Die Notes App des HTC Flyer ist nahezu komplett an der Bedienbarkeit mit dem Magic Pen ausgerichtet. Dies birgt sowohl das größte Plus, aber auch gleichzeitig das größte Minus dieser App. Der große Vorteil ist die immense Bandbreite an Befehlen und Prozeduren, die mit dem Magic Pen bewerkstelligt werden können. Der Nachteil ist leider der, dass ohne den Einsatz des Magic Pens, das volle Potenzial der Notes App nicht wirklich ausgeschöpft werden kann.

Zugegebenermaßen besitzt die Kid-Mode App eine rudimentäre Zeichenfunktion und die Kobo-unterstützte Ebook-Reader-App ermöglicht es, schnelle Notizen anzubringen, aber Tatsache bleibt, dass der Nutzen des Magic Pen, mit dem Verlassen der Notes App, rapide abnimmt. Schön ist, dass man jederzeit und überall auf dem Flyer Notizen mit dem Magic Pen hinterlassen kann. Aber bevor man dies tun kann. muss man, jeweils vorher, einen Screenshot machen (bei HTC heißt das Scribble).

Innerhalb der Notes App kann allerdings nach Herzenslust kommentiert, markiert und gekritzelt werden. Auch gibt es eine Art intelligente Audio-Notiz-Aufnahme Funktion, die den Zeitpunkt der Notiz, mit der jeweiligen Stelle des Audio Files assoziiert und somit, im Prinzip, einen automatischen Zeitstempel erstellt. Der einzuhaltende Abstand zwischen den einzelnen Timestamps ist aber leider relativ lange gehalten, was ein konstantes Mitschreiben bei einer Lesung, zum Beispiel, relativ schwierig gestaltet.

Der Einsatz im akademischen Umfeld könnte aber tatsächlich die große Marktlücke für das HTC Flyer Tablet sein. Also könnte es sich für HTC wirklich lohnen, diese Funktion weiter zu perfektionieren. Beim Test mit der Notes App und dem Magic Pen, kamen zudem folgende Probleme auf: Erstens, sobald das Tablet mit der Hand in Berührung kommt, springt sogleich die Tastatur auf und bittet um Input, und zweites: Extrem punktuelle Eingaben mit dem Magic Pen sind ziemlich schwierig.

Ok, ok. Vielleicht benötigt man auch ein bisschen Übung, um den Magic Pen wirklich professionell führen zu können, aber es ist definitiv nicht so einfach, wie wenn man mit einem Füllfederhalter schreibt. Ein Brief ist ungefähr doppelt so lang, wie auf realem Papier, zudem ungefähr 5 Mal so schmuddelig. So ziemlich die gleichen Probleme treten auf, wenn man in Google Maps eine genaue Route aufzeichnen will – Es ist fast unmöglich, genau auf den gewünschten Linien zu bleiben. Also, im pingeligen Detail ist der Magic Pen jetzt nicht so der absolute Bringer, wenn man ihn aber einfach als nützliches, zusätzliches Accessoire betrachtet, um auf dem Flyer Tablet zu arbeiten, wird man sicherlich auf seine Kosten kommen.

Der Magic Pen entwickelt sich nach einiger Zeit, komischerweise zum Suchtfaktor. Rumkritzeln und markieren, sei es nun auf Webseiten, auf Bildern, oder in der Notes App – Supi! Die Einstellungen des Magic Pen ermöglichen eine kleine Bandbreite an verschiedenen Größen, Farben und Formen, sowie der Regulierung der Druck-Sensibilität des Magic Pen, zu verändern. Die Eingabeerkennung des Magic Pens beim HTC Flyer Tablet PC funktioniert generell sehr gut und es gibt genug Anwendungsmöglichkeiten für ihn. Allerdings muss HTC hier auf der Softwareseite nachlegen, um das gesamte Spektrum des Magic Pen zu Nutzen. Eine Notes App alleine, bringt noch nicht den durchschlagenden Light-Pen Mehrwert für den User!

 

Zusammenfassung – HTC Flyer Tablet PC

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(Bild: engadget.com)

Wir kamen, wir sahen, wir kritzelten! Das HTC Flyer Tablet ist das Resultat eines gut durchdachten Plans, der auch ebenso gut umgesetzt wurde. Es setzt sich, dank seiner robusten Aluminium Verschalung, seiner schnellen Reaktionszeit und dem integrierten Magic Pen, klar von den übrigen Android Tablets auf dem Markt, ab. Und abgesehen von ein paar Kleinigkeiten und der Tatsache, dass es bis jetzt noch auf dem alten Android Gingerbread läuft, ist es der am nachhaltigsten konzipierte Tablet PC, der bis dato zum Verkauf angeboten wird.

Sein 7-Inch Display ist schön anzusehen und obwohl er in einer ziemlich klobigen Fassung gehalten wird, zeichnet seine Gestalt einen guten Mittelweg zwischen Portabilität und Nützlichkeit. Das eigentliche Problem, welches einem erfolgreichen Start des HTC Flyer entgegensteht, ist wohl der Preis des Tablets. Mit 649 Euro für die 32GB, 3G Variante sind das ca. 50 Euro mehr als die kleinste Version des iPad 2, das in leicht kleineren Dimensionen daherkommt.

Es bleibt fraglich, wie HTC seine Käufer davon überzeugen möchte, dann letzten Endes zum Flyer Tab zu greifen. Die wirtschaftliche Seite mal dahingestellt, macht das HTC Flyer wirklich Spaß. Es ist ein feines Gerät und deutet auf eine strahlende Zukunft für HTC’s, neu entdeckte Tablet PC Sparte, hin.

Ein guter Tip wäre bestimmt, mit dem Kauf ein paar Monate abzuwarten, da die Preise dann sicher etwas interessanter werden. Aber das trifft wohl für so fast jeden Elektronikartikel zu. Der HTC Flyer Tablet PC wird definitiv seine Marktniche und seine Abnehmer finden, da er eine einzigartige Mischung an Funktionalität bietet.

 

Nachtrag: Seid kurzem ist das neue Android OS erhältlich. Es ist davon auszugehen, dass auch das HTC Flyer Tablet ein Uppdate erhalten wird und die gesamte Software Performance dadurch verbessert wird. Hier die Neuerungen von Android Ice Cream Sandwich: Android 4.0 Features.

 

Lesen Sie hierzu auch weitere ausführliche Tablet PC Testberichte:

 

Archos 101 Test

ASUS EEE Transformer Test

Blackberry Playbook Test

Dell Streak 7 Test

iPad 2 Test

 Motorola Xoom Test

Samsung Galaxy Tab Test


 

Oder vergleichen Sie die Tablets in unserem übersichtlichen Tablet PC Vergleich!




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