Top 5 Tipps für eine gelungene App Entwicklung

22.03.2013

Die Einstiegshürden zur Marktteilnahme im "App Business" sind gering. Zugleich verleiten die Aussichten auf den beinahe kostenlosen Zugang zu dem globalen Vertriebsnetz der diversen App Stores zum Träumen. Doch die Goldgräberstimmung ist schon längst verflogen - 80% der entwickelten Apps spielen nicht einmal die Entwicklungskosten ein (siehe Mit App Programmierung reich werden?).

Grund genug, systematisch vom ersten Geistesblitz bis zum Upload in den App Store, zu überlegen, welche Faktoren für eine erfolgreiche App Voraussetzung sind.

 

 

Analyse konkurrierender Apps

So naheliegend es scheint, zunächst die App Stores nach Apps zu durchsuchen, die den gleichen Nutzen bieten, so gern wird dieser Schritt übersprungen - nach fast 2000 bearbeiteten Anfragen im App Entwickler Verzeichnis wissen wir, wovon wir sprechen. Nur ungern konfrontiert man die eigene Idee mit der harten Realität und die (unbewusste?) Furcht davor, dass einem jemand zuvorgekommen sein könnte, drängt diesen wichtigen Schritt schnell aus dem Sichtfeld.

Daher ist der erste Schritt: tief durchatmen und gründlich nach Apps suchen, die bereits können, was man erst erschaffen will. Versuchen Sie dabei nach Kräften, konkurrierende Apps objektiv zu bewerten und nicht nur nach Schwächen zu suchen, die Ihr Produkt ohnehin überlegen machen. Wägen Sie kühl ab, ob in Anbetracht des Angebotes auf dem Markt, eine weitere App aus Verbrauchersicht einen Bedarf stillt. Davon kann ausgegangen werden, wenn es entweder keine entsprechende App gibt, oder konkurrierende Apps mit weniger als vier Sternen nicht sonderlich gut bewertet sind.

Nutzen Sie den Aufwand und vergleichen Sie andere Apps auf dem Markt systematisch, z.B. mittels einer Tabelle, in der Sie diese aufgeschlüsselt nach Usability, Design, Funktionsumfang, etc. bewerten. Diese Informationen werden im weiteren Verlauf der App Erstellung noch sehr nützlich sein.

Nur wenn Sie sicher sind, dass es keine oder nur tatsächlich unzureichende Apps mit Ihren angedachten Funktionalitäten aufwarten können, sollten Sie den nächsten Schritt gehen.

 

1. Unique selling point

Entwickler neigen dazu, "Features" zu produzieren. Kennen Sie diesen Glanz in den Augen von Programmierern, wenn Sie die kreative Ader getroffen haben? Dann sprudeln auch öfter Sätze hervor wie: "und dann könnte man noch ein Feature einbauen, dass über Geo Targeting dem User den relativen Abstand zum nächsten [geeky Objekt hier einsetzen] anzeigt und per Pushnachrichten auf dem Smartphone und über die Facebook API [usw]...".

Generell sind Apps dann erfolgreich, wenn Sie einen "unique selling point" haben, also einen Nutzen bieten, den sonst keiner hat. Wenn es Ihnen gelingt, den Anwendungszweck auch unbedarften Mitmenschen in zwei Sätzen verständlich zu erklären, haben Sie gute Chancen, dass Ihre App verwendet wird. Besser, Sie brauchen nur einen Satz. Wenn Sie merken, dass Sie Ihre Finger brauchen, um Features aufzuzählen, ist die Gefahr groß, dass die App keinen originären Nutzen besitzt.


2. nur Perfekt ist gut genug

Die Möglichkeit, eine fertige App ohne allzu großen Aufwand in die App Stores mit dem Bewußtsein hochzuladen, dass man jederzeit Updates machen kann, verringert subjektiv die Notwendigkeit für Perfektion. Man ist eher geneigt, einen unentdeckten Bug in Kauf zu nehmen und dafür (vor allen Anderen, die genau in diesem Moment an der gleichen Idee entwickeln) die App so schnell als möglich zu veröffentlichen.

Die Gefahr ist jedoch sehr groß, dass es schlechte Bewertungen hagelt. Abstürze erzürnen Kunden, insbesondere bei kostenpflichtigen Apps, und motivieren ungemein, dem Frust mit negativen Kommentaren oder wenigstens einer schlechten Bewertung, Luft zu machen.

Sie sollten die App daher gründlich über eine möglichst repräsentative Menge von Geräten und Betriebssystemkombinationen testen, um Bugs auszumerzen. Machen Sie Gebrauch von App Testing Services, um Ihre App nicht nur von Ihren Entwicklern, sondern auch von externen und branchenfremden Usern testen zu lassen (siehe z.B. den App Testing Service hier bei uns im AEV).


3. app Marketing

Haben Sie auch das Wort "App Marketing" noch nie geschrieben gesehen? Das kommt wahrscheinlich daher, weil bisher kaum darüber geschrieben wurde. In der "offline" Welt gibt es eine (inoffizielle) "1 zu 2" Regel: Wenn du einen Entwickler beschäftigst, solltest du mindestens zwei Vertriebler haben, die das Produkt an den Mann bringen. Auf dem jungen App Markt herrschte lange ein Anbietermarkt - der Nachfrager hat im Prinzip alles verschlungen, was angeboten wurde. Heute gibt es aber für praktisch jede denkbare Anforderungen schon Apps, die diese erfüllen. Umso wichtiger wird es, den Nutzen der App, der hoffentlich in Schritt 2 bereits mit ausreichender Schärfe umrissen wurde, professionell zu kommunizieren.


4. Timing des Marketings beim Release

Alle Appstores funktionieren nach dem gleichen Prinzip: "heiße Apps", also solche die häufig angeschaut und heruntergeladen werden, werden auch in den App Stores besser gerankt. Wenn es in einer konzertierten Aktion gelingt, die eigene App in einer Kategorie auf einen der ersten (10) Plätze zu hieven, bringt das nicht nur unmittelbar hohe Downloadzahlen, sondern es bewirkt eben dadurch auch, dass die App gute Chancen hat, sich aufgrund der hohen Downloadzahlen auf der ersten Ergebnisseite zu halten.

Entscheidend ist daher nicht nur ein medienübergreifendes Marketing, sondern eine zeitlich exakte Koordination aller Maßnahmen. Stellen Sie sicher, dass Online- und Offline-Kampagnen zur gleichen Zeit die größte Wirkung erzielen und erhöhen Sie damit die Chancen in eine Top-Liste zu rutschen, die den Erfolg der App garantiert.


Fazit

Der App Markt ist erwachsen geworden - entsprechend lässt sich nur noch mit einiger Professionalität eine wirtschaftlich erfolgreiche App programmieren. Die Spannweite der Kenntnisse und Fähigkeiten liegen längst nicht mehr nur beim Code schreiben, sondern schließen Projektmanagement, Marktanalyse, Qualitätsmanagement und Marketing mit ein. So niedrig wie die Einstiegshürden einst waren, sind sie also nur noch auf den ersten Blick.

 




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