Apple und Android fordern nach Nokia zweites Opfer: RIM
RIM hat mit seinen BlackBerrys lange Zeit gut an den Businesskunden verdient. Doch das Geschäftsmodell ist seit dem iPhone ins Schwanken geraten.
Das erste Mal innerhalb von zehn Jahren ist Research in Motion dazu gezwungen, Jobs zu streichen. Und offenbar glaubt man bei den Canadiern nicht an eine baldige Wende: über 2000 Stellen wurden dort im Juli gekündigt - das sind stolze 11% der gesamten Belegschaft.
Damit hat nach Nokia, die im Februar überraschend ankündigten, das eigene Betriebssystem "Symbian" einzustellen, der zweite große Mobiltelefonanbieter den Preis dafür gezahlt, Marktentwicklungen verschlafen zu haben. In beiden Fällen gehen die Opfer sowohl auf das Konto von Apples iPhone und iPad (iOS), als auch auf Googles Android zurück.
Die einstigen Vorzüge des BlackBerrys, der mobile Empfang und Versand von eMails mittels winziger aber vollständiger Tastatur am Smartphone machten es zum Liebling in IT-Abteilungen, die das Gerät den Mitarbeitern verordneten, um damit die Erreichbarkeit auf Reisen zu verbessern. Heute gibt es in der Geschäftswelt kaum mehr Kunden, die nicht privat bereits ein Smartphone besitzen und so war es ein kleiner Schritt zum "Bring your own device" Trend: Mitarbeiter können private Geräte nutzen und entscheiden sich hier aus bekannten Gründen viel häufiger fürs iPhone oder andere berührungsempfindliche Smartphones.
Käufer zu verlieren ist schmerzhaft. APP Entwickler zu verlieren ist tödlich.
RIM hat durch den starken Fokus auf die Geschäftskunden den Konsumentenmarkt lange vernachlässigt. Das rächt sich jetzt nicht nur in sinkenden Verkaufszahlen, sondern insbesondere dadurch, dass Entwickler sich den neuen Stars, dem iOS und Android zuwenden und Apps vorwiegend für diese Geräte entwickeln. Der Verlust des Entwicklerinteresses ist deswegen besonders gravierend, weil Apps ein wichtiges Kriterium in der Kaufentscheidung für das Endgerät darstellen.
Bleibt abzuwarten, wie lange RIM seinen dritten Platz auf dem Smartphonemarkt gegen Windows Phone 7 verteidigen kann, das zwar auch Probleme bei der Markteinführung hatte, jetzt aufgrund des Deals mit Nokia aber schneller als erwartet zu einem bedrohlichen Konkurrenten werden dürfte.
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