App gemacht? - Wann sich eine Business-App fürs Unternehmen lohnt

11.01.2017

unternehmensappsadobe811286Ein Blick in die Statistik genügt: Im Jahr 2016 wurden so viele Apps heruntergeladen wie noch nie. Im Apple App Store waren es alleine bis Juni mehr als 130 Milliarden. In Googles Pendant, dem Play Store, waren es bis Mai etwa halb so viele, also 65 Milliarden Apps. Business-Anwendungen haben es dabei geschafft, sich mit einem Anteil von rund zehn Prozent den zweiten Platz im Download-Ranking zu sichern. Dass aus diesem Grund viele Unternehmen mit einer eigenen App an den Start gehen wollen, ist verständlich. Ob diese sich unterm Strich rentiert und was bei der Entwicklung beachtet werden muss, sollte vorab geklärt werden. Wir helfen bei der Beantwortung dieser Fragen!

 

App haben oder nicht?

Eine Business-App ist das Schweizer Taschenmesser eines modernen Unternehmens. Sie ist Visitenkarte, Werbung und Statussymbol zugleich. Darüber hinaus besteht – zumindest theoretisch – die Chance, mehr Endkunden per App zu erreichen, als es im persönlichen Gespräch je möglich wäre: Seit mehreren Jahren verbringen rund 90 Prozent der Menschen in Deutschland einen Großteil ihrer Freizeit auf Smartphones, Tablets und ähnlichem.

Die Downloadzahlen von mobilen Anwendungen in den unterschiedlichen Marketplaces unterstreichen die Entwicklung der letzten Jahre auf eindrucksvolle Art und Weise. In Apples App Store wurden bis Juni 2016 mehr als 130 Milliarden Apps heruntergeladen. In der Android – Variante, dem Google Play Store waren es 65 Milliarden. Spitzenposition bei den beliebtesten Kategorien nehmen, wie erwartet, die Spiele ein. Jetzt wird es allerdings spannend, denn mit einem Anteil von rund zehn Prozent folgen Business-Apps auf Platz zwei.
Der Markt für eine mobile Unternehmenspräsenz ist also vorhanden – jetzt müssen nur noch im Vorfeld die Fragen geklärt werden, ob sich solch eine App auch tatsächlich rentiert und was bei der Entwicklung berücksichtigt werden muss.

 

Unternehmens-App – lohnende Investition oder Geldgrab?

Apps können in Unternehmen gute Dienste leisten. Sie besitzen die Möglichkeit, beispielsweise die Kommunikation zu vereinfachen, oder die Produktion zu erhöhen. Die Betonung hierbei liegt allerdings auf können, denn wird die Anwendung nicht im Vornherein gut geplant, verschlingt die Entwicklung einer App unnötig Zeit und Geld – Ressourcen, die bei den meisten Unternehmen ohnehin schon knapp sind.

Ob es sich bei der künftigen Unternehmens-App um eine Goldader oder ein Geldgrab handelt, kann anhand weniger Fragen im Vorfeld geklärt werden:

 

- Steigert die App die Produktivität des Unternehmens?

- Stärkt sie die Marke?

- Erhöht die Anwendung die Besucherzahl des Unternehmens?

- Verbessert sie den Kundenservice?

- Wo sind die Kunden in der „mobilen Welt“ angesiedelt?

- Steigert die App die Produktivität des Unternehmens?

 

Mit dieser Frage hat sich bereits das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) beschäftigt. Im Rahmen einer Studie wurden mehr als 2.100 deutsche Unternehmen untersucht, wie sich die Produktivität von Angestellten mit Zugang zu mobilen Anwendungen verhält. Das Ergebnis fällt eindeutig aus: Die Produktivität steigt mit zunehmendem Anteil von Mitarbeitern mit mobilem Internetzugang signifikant.

 

Wie kann eine App die Produktivität des Unternehmens steigern?

Die Bereiche, in denen Unternehmens-Apps eingesetzt werden können, um die Mobilität zu steigern, sind dabei recht breit gestreut: In einem Meeting Geschäftsmodelle veranschaulichen, Entwürfe mit anderen Abteilungen besprechen oder Pläne in der Produktionshalle zeigen sind nur einige Beispiele. Entsprechende Enterprise Apps können diese Arbeitsschritte vereinfachen und beschleunigen.

Wichtig dabei ist jedoch, dass diese Anwendungen optimal auf die Unternehmens-IT abgestimmt werden und sich intelligent über APIs (Schnittstellen) mit der existierenden IT verzahnen. Dadurch wird gewährleistet, dass Texte, Grafiken und andere Dateien regelmäßig synchronisiert werden.

 

Stärkt die Business-App die Marke?

Die App ist eine weitere, enorm starke Methode, direkt mit dem Kunden zu kommunizieren. Für die Marke ist dies eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit, den eigenen Mehrwert noch einmal signifikant zu pushen – oder, wenn man es falsch angeht, eben auch zu schädigen.
Soll die App nahtlos in das Erscheinungsbild des Unternehmens einfließen, ist ein Zusammenspiel mit der Marketingstrategie des Unternehmens obligatorisch.
Markenstandards und -botschaft müssen unbedingt auch in der App sichergestellt und erkennbar sein. Weicht die App von erwarteten Funktionen oder dem gewohnten Design ab, kann die Anwendung leicht eher Schaden verursachen, als einen Nutzen bringen.

 

Erhöht die Anwendung die Besucherzahl des Unternehmens?

Zur besseren Beantwortung dieser Frage sollte im Vorfeld geklärt werden, wie der Besucherverkehr der Unternehmens-Website aussieht. Mit Tools wie Google Analytics lässt sich das leicht überprüfen – wichtig sind hier vor allem die Kunden, die von mobilen Geräten auf die Seite zugreifen, denn für genau diese Gruppe soll die App entwickelt werden.

Falls die App eher auf die Allgemeinheit und somit ein breites Spektrum an Nutzern ausgerichtet werden soll, befinden sich die zukünftigen User definitiv unter den ca. 35 Millionen mobilen Internetnutzern. So oder so: Die klare Empfehlung lautet, die mobile Online-Präsenz auszubauen.

 

Verbessert die App den Kundenservice?

Die Frage, die sich hier gestellt werden sollte, ist die, was dem Kunden den größten Nutzen bringt. Nicht jedes Produkt und auch nicht jede Dienstleistung benötigen eine eigene App. Das kann im schlechtesten Falle für Verwirrung sorgen und einen Verlust von Kunden bedeuten. Hin und wieder genügen in solchen Fällen auf Mobilgeräte optimierte Unternehmensinfos oder Benachrichtigungen aus, was weitläufig unter dem Begriff Responsive Design zusammengefasst wird.

Apps hingegen sind für definierte Kundengruppen ausgesprochen praktisch. Kundenoptimierte und zielgenau abgestimmte Anwendungen sorgen hier für die höchste Zufriedenheit unter den Usern. Je nachdem, wo die App eingesetzt werden soll könnte beispielsweise der Kundenservice von unterwegs aus genutzt, Formulare ausgefüllt oder Termine gebucht werden. Für die Nutzer bietet dieser Mehrwert kürzere Wartezeiten, für das Personal eine deutliche Arbeitserleichterung.

Lassen sich die Dienste, Produkte oder Dienstleistungen besser auf einem Desktop darstellen, lohnt es sich hingegen, einfach nur die Website für mobile Geräte zu optimieren (responsive Webseite). Als Beispiel dienen hier mobile Business-Lösungen: Microtasks werden mobil erledigt, Office-Anwendungen verbleiben weiterhin auf dem Computer.

 

Wo sind die Kunden in der „mobilen Welt“ angesiedelt?

Gemeint ist hiermit das Betriebssystem der Nutzer. Im dritten Quartal 2016 lagen die weltweiten Marktanteile wie folgt verteilt: Statistisch läuft Android mit 87,5 Prozent quasi auf 9 von 10 Geräten. Apples Betriebssystem iOS folgt weit abgeschlagen auf Platz zwei mit einem Anteil von 12,2 Prozent, während alle anderen Plattformen gerade einmal auf 0,3 Prozent kommen.

Auch wenn die Verteilung an sich kaum Interpretationsspielraum offenlässt, empfiehlt sich eine Marktforschung, die aufzeigt, welches System von den Kunden bevorzugt wird. Zwar werden immer mehr Android-Geräte verkauft – sind die potenziellen App-Nutzer jedoch seit Jahren überzeugte iOS-Nutzer, werden sie diese Gewohnheit in absehbarer Zeit auch nicht ändern, da Plattformwechsel bei mobilen Usern eher unbeliebt sind.

Zielt die Unternehmens-App hingegen auf reine Business-Lösungen ab, empfiehlt sich mittlerweile die Überlegung, für die Nische und damit auch für Windows Mobile zu entwickeln, da sich Microsoft nahezu komplett aus dem Consumer Markt zurückgezogen hat. Die neue Strategie verfolgt stattdessen eine reine Konzentration auf Business-User.  

Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist eine Optimierung der Apps für Tablets. Viele betriebsbedingte Arbeitsabläufe, wie beispielsweise Bildbearbeitungen oder Präsentationen, erfordern größere Displays. Mittlerweile haben Tablets in der Beliebtheit sogar die Notebooks überholt und die Tendenz scheint weiterhin zu steigen.

 

Fazit

Sind die obenstehenden Fragen geklärt und fallen die Antworten zum Vorteil der Entwicklung einer Unternehmens-App aus, lohnt sich die Kontaktaufnahme mit den entsprechenden Entwicklern. Eine optimal ausgearbeitete App kann gewinnbringend und praktisch sein. Darüber hinaus kann sie sowohl die Produktivität des eigenen Unternehmens steigern, als auch Arbeitsprozesse vereinfachen, Produkte direkt verkaufen und den Brand stärken!




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