Apple Watch: Was bei der App-Programmierung zu beachten ist

04.05.2015

applewatchkitlogo160Am 24. April 2015 begann eine neue Zeitrechnung bei Apple. Nicht nur für technikverliebte Gadget-Fans ist die Apple-Uhr ein weitere Trophäe, sondern auch für Software-Entwickler ergeben sich daraus neue Möglichkeiten und Chancen. Denn mit jeder verkaufen Watch steigt die Nachfrage an nützlichen und nutzwertigen Apps. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Design-Richtlinien beim Entwerfen einer Apple Watch-App zu berücksichtigen sind und wie diese tragbaren Anwendungen ohne größere Probleme im App Store landen. Und ein paar Programmiertipps haben wir ebenfalls zusammengetragen.

 

Funktionsweise des Watch Kits

Eine Apple Watch-App besteht aus zwei Teilen: Die WatchKit Extension wird auf dem iPhone installiert und kümmert sich um die Verbindung zur Uhr, die Bedieneroberfläche auf der Watch sorgt für die Interaktionen mit dem Anwender. Die WatchKit Extension läuft auf dem Smartphones stets im Hintergrund und versorgt den Watch-Besitzer mithilfe von Glances und Notifikationen mit den passenden Informationen. Hierbei stellen die Glances eine an die Watch angepasste Darstellung der App-Inhalte dar, wohingegen die Notifikationen die unmittelbare Interaktiv mit dem Anwender sicherstellen.

 

Design-Richtlinien für die Watch-Bedieneroberfläche

Bei den Designrichtlinien des Apple WatchKit hat Cupertino sehr drauf geachtet, dass die Bedieneroberfläche einerseits sehr „schlank“ ist und sich in punkto UI an der iPhone-Bedienung orientiert. Dazu gehört unter anderem die hierarchisch organisierte Navigation. Darüber hinaus bietet Apple mit seiner Uhr ein seiten-basiertes Interface an, das sich für die Bedienung auf dem kleinen Watch-Display gut eignet. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass eine Watch-App nur eine der beiden Design-Ansätze unterstützen darf.

 

Bei den Glances sind ebenfalls zahlreiche Dinge zu beachten. Dazu gehört die Tatsache, dass sie template-basiert sind, dass der komplette Inhalt auf das Watch-Display passen muss, dass jede Geste nur genau eine Aktion auslösen darf, usf.

Bei den Notifikationen unterscheidet Apple zwischen Short- und Long-Look Notifications. In die erste Kategorie passen beispielsweise Kalender-Nachrichten, die mit einem Blick erfasst werden können. Hiebei ist meist keine Interaktion mit dem Anwender notwendig. Hierfür bietet das Apple WatchKit fertige Templates. Die zweite Kategorie kommt immer dann zum Einsatz, wenn auf die Benachrichtigung eine Aktion erfolgen soll, also beispielsweise eine Zu- oder Absage zu einer Einladung. Diese Long-Look Notifikationen lassen sich darüber hinaus dem Stil der App anpassen.

 

Wie üblich legt Apple sehr viel Wert auf die richtige Farbgestaltung und die verwendeten Schrifttypen der Watch-Apps. So soll stets ein schwarzer Hintergrund verwendet werden, die Hauptfarbe einer App bestimmt deren grundsätzliches Aussehen, gute Kontrastwerte sollen die Lesbarkeit erhöhen, usf. Diese Lesbarkeit soll auch durch die Wahl der richtigen Schrifttypen optimiert werden. Hierfür sind dynamische Fonts einzusetzen, die sich den Größenverhältnissen der Uhr automatisch anpassen. Apple empfiehlt San Francisco Text für 19 Punkt und kleiner, San Francisco Display hingegen sollte für 20-Punkt-Schriften und größer genutzt werden.

 

Aber auch auf die richtigen Größen der Symbole und Bilder sollten App-Entwicker tunlichst genau achten. So legt Apple exakt fest, wie groß die Icons maximal sein dürfen, und das spezifiziert für die 38- und 42-mm-Watch. Das betrifft sowohl die Elemente der Apple-App als auch das zugehörige App-Symbol der zughörigen iPhone-App.

 

Apple Watch-Apps im App Store richtig einreichen

Das Einreichen einer Watch-App unterliegt seitens Apple genau denselben restriktiven Bestimmungen, wie das auch bei anderen iOS-Apps der Fall ist. Dazu gehört beispielsweise die richtige Größe des App-Symbols, das 1024x1024 Pixel aufweisen sollte und sich zudem mühelos skalieren lässt. Zudem sollte es möglichst keinen schwarzen Hintergrund aufweisen.

 

Die zugehörigen Keywords sind auf 100 Zeichen begrenzt und dürfen auf keinen Fall den Begriff Apple Watch umfassen. Es dürfen wie gehabt bis zu fünf Screenshots eingereicht werden, die eine Größe von 312 x 390 Pixeln aufweisen. Zudem sollten die Bilder rahmenlos sein, um die maximale Größe ausnutzen zu können. Zudem dürfen keine Bilder der Apple Watch in die Screens integriert werden.

Die Beschreibung einer iPhone-App, die auf Basis des WatchKit programmiert wurde, sollte von Anfang an die integrierten Glance- und/oder Notifikationsfunktionen aufweisen und darüber hinaus in der „Was ist neu“-Sektion aufgeführt sein. Zudem darf der Begriff „Apple Watch“ nicht im App-Namen auftauchen.

 

WatchKit App in den Apple Store laden

Sobald die iPhone-App inklusive WatchKit Extensions in den App Store geladen werden kann, sollte man sicher stellen, dass sämtliche Richtlinien eingehalten wurden, dass die iPhone-App, die WatchKit Extension und die WatchKit-App dieselben Versions- und Build-Nummern aufweisen und dass das Veröffentlichungsdatum richtig gewählt ist. Am besten legt man es manuell auf den 24. April fest, wenn man sicher gehen will, dass die angepasste oder neue iPhone-App mit ersten vorhandenen Apple Watches funktioniert.

 

Ein paar nützliche Programmiertipps

Für eine bestmögliche Interaktion zwischen iPhone und Apple Watch sollten Software-Entwickler einige grundlegende Grundsätze beachten. Dazu gehören unter anderem:

 

  • Animationen werden idealerweise als eine Folge von Einzelbildern dargestellt. Die zugehörigen Bilder werden hierzu am besten auf der Apple Watch selbst abgelegt. Dies geschieht mithilfe der Funktion WKInterfaceDevice. Dies soll helfen, die Ladezeiten möglichst gering zu halten.
  • Die Einstellungen der WatchKit-App sollten stets an einem einzigen Ort zur Verfügung stehen, und zwar auf dem iPhone innerhalb der Sektion Einstellungen.
  • Die Spracheingabe der Apple Watch sollte unmittelbar möglich sein, also ohne ein zwischengeschaltetes Interaktionsobjekt. Das verbessert die direkte Kommunikation mit der Watch-App und erhöht die Zufriedenheit des Anwenders.
  • Um die Leistungsfähigkeit der Watch-App zu verbessern, sollte man den Datentransfer zwischen iPhone und Uhr minimieren, nur veränderte Daten aktualisieren, Inhalte im Hintergrund mithilfe der Funktion dispatch_async laden und die Zahl der Tabellen für schnellere Ladezeiten möglichst gering halten.
  • Bei der Kommunikation mit dem iPhone sollte man vor allem das Smartphone die meiste Arbeit erledigen lassen, die sogenannten Handoffs möglichst oft einsetzen und ein eigenes Framework für die Programmierung nutzen.

 

Weitere Information zum Thema Apple Watch und Apple WatchKit:

https://developer.apple.com/watchkit/

https://developer.apple.com/app-store/watch/

https://www.apple.com/de/watch/app-store-apps/

http://www.apple.com/watch/built-in-apps/




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