Warum Apple, Google und Microsoft Apps ablehnen und löschen

02.10.2014

rejections-user-interface aDie Regeln, nach denen Anbieter wie Apple, Apps für den App-Store ablehnen, waren bisher ziemlich undurchsichtig. Umso interessanter sind Zahlen, aus welchen Gründen der Konzern aus Cuppertino Apps häufig ablehnt. Auf der kürzlich gestarteten Webseite Common App Rejections gibt der Konzern Auskunft über die häufigsten Gründe, die zur Ablehnung von iOS Apps führen. Microsoft und Google haben die App-Zulassungsregeln verschärft und räumen ihre Stores auf.

 

Warum Apple Apps häufig abgelehnt werden

14 Prozent aller eingereichten Apps werden wegen fehlender Informationen zur App abgelehnt. Ein ziemlich leicht zu vermeidender Fehler, aber dennoch der häufigste, der zur Ablehnung führt. Er trifft auf fast jede sechste App zu.

Acht Prozent verletzen laut Apple die Richtlinie 2.2 und enthalten Fehler (“bugs”). Sechs Prozent stimmen nicht mit den Regeln des “Developer Program License Agreement” überein.

Weitere sechs Prozent verstoßen gegen die Richtlinie 10.6, die besagt, dass User Interfaces nicht einfach und gut genug sind.

Fünf Prozent haben Namen, Bilder und Beschreibungen die nicht mit dem Inhalt übereinstimmen (Richtlinie 3.3).

Weitere fünf Prozent enthalten irreführende oder in die Irre führende Namen - oder Namen und Icons, die zu ähnlich wie bereits existierende Namen und Icons sind.

 

Vier Prozent der abgelehnten Apps tragen in iTunes Connect und auf dem mobilen Gerät unterschiedliche Namen, diese müssen aber laut der Richtlinie 3.4 identisch sein.

Weitere vier Prozent der Apps wurden abgelehnt, da ihr Text nicht vollständig war (“Platzhalter”). Das verstößt gegen die Richtlinie 3.2.

Nur drei Prozent der Apps wurden abgelehnt, weil die Entwickler gegen die Richtlinie verstoßen hatten, korrekte Ratings zu ermöglichen. Apple bekämpft und löscht darüber hinaus Fake-Bewertungen im App-Store.

Zwei Prozent der abgelehnten Apps waren Beta-, Demo-, Test- oder Trial-Versionen. Diese verbietet die Apple-Richtlinie 2.9.

Die Apple-Seite Common App Rejections enthält eine Reihe nützlicherTipps für App-Entwickler, um Ablehnungen zu vermeiden - zum Beispiel die App unbedingt auf tote Links zu überprüfen und Platzhalter-Content zu tilgen.

 

Auch Google Play hat die Richtlinien für apps verschärft

Auch Google hat Ende August die Richtlinien für Android-Entwickler in den “Google Play Developer Program Policies” geändert. Darauf weist u.a. ein Blog-Eintrag von Google Play hin. Die Anbieter von Apps haben 30 Tage - bis Ende September - Zeit, ihre Anwendungen den neuen Richtlinien anzupassen. Apps und Updates, die danach gegen die Richtlinien verstoßen, werden von Google aus dem Play Store entfernt. Ob und wie viele Apps bereits vor der Verschärfung der Richtlinie gelöscht wurden, ist nicht bekannt.

Die neuen Richtlinien für Entwickler enthalten u.a. Vorgaben für Werbeinhalte, sowie Präzisierungen der Regeln für Glückspiele, In-App-Käufe, der Darstellung von anzüglichen Inhalten und “aggressiver, verleumderischer Sprache”.

Werbung muss in Zukunft vom Nutzer eindeutig den jeweiligen Apps zugeordnet werden können, durch das Schließen von Werbeeinblendungen dürfen keine Nachteile entstehen. Und die neuen Richtlinien schließen aus, dass eine App nur dann angewendet werden kann, wenn der Nutzer zuvor auf beworbene Webseiten klickt oder persönliche Daten zu Werbezwecken preisgibt.

Auch eine Manipulation der Platzierung der Produkte versucht Google zukünftig zu unterbinden, indem schlüsselwortlastige Produktbeschreibungen, die die Rangfolge der Suchergebnisse beeinflussen, untersagt sind. Zudem ist es unzulässig, Inhalte doppelt zu posten, eine App mehr als einmal zu bewerten oder Nutzer in ihrer Bewertung einer App zu beeinflussen, um die Platzierung eigener Produkte und die der Konkurrenz zu verändern.

Zukünftig dürfen Apps nur noch nach der ausdrücklichen Einverständniserklärung des Users Verknüpfungen auf dem Startbildschirm erstellen. Auch ist es nicht mehr erlaubt, automatisch Lesezeichen zu erstellen oder die Systemeinstellungen zu verändern.

 

Warum Microsoft seinen Windows-Store aufräumt

Bereits Ende August hatte Apple-Konkurrent Microsoft in einem Blogpost erklärt, dass dieRegeln für den App-Store von Windows und Windows Phone verschärft wurden. Damit will der Konzern offenbar gegen eine steigende Zahl betrügerischer Apps vorgehen. Microsoft erklärte, dass der Zertifizierungs-Prozess grundlegend überarbeitet wurde. So muss der Name die Funktionsweise klar und deutlich erkennen lassen. Die App muss der korrekten Kategorie zugeordnet sein und die App-Symbole müssen so designed sein, dass sie nicht mit anderen verwechselt werden können. Dies soll auch die Suche nach Apps für Kunden einfacher machen und unbeabsichtigte Verwechslungen ausschießen. Die neuen Regeln gelten nicht nur für neue Applikationen, sondern auch für Apps, die bereits im Windows-Store verfügbar sind, so Microsoft. Mehr als 1500 Apps, die gegen die Regeln verstoßen, wurden aus dem Store entfernt.

Die Regeländerungen sollen offenbar dafür sorgen, dass Windows-Nutzer seltener auf problematische Apps stoßen. Allerdings sind die Verschärfung der Regeln keine Lösung für ein anderes Problem: Der geringe Verdienst für die Entwickler aufgrund der überschaubaren Nutzerzahlen und die mangelnde Kaufbereitschaft vieler Windows-Nutzer.




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