Xamarin Cross-Plattform-App Entwicklungsumgebung von Microsoft gekauft

26.02.2016

xamarinboughtbymicrosoftMicrosoft hat Xamarin, einen Anbieter von Cross-Plattform App-Entwicklung-Tools auf Basis von C#, gekauft. Xamarin beheimatet auch die Entwickler, die Mono als Open-Source-Alternative zu .NET und Silverlight entwickelt hatten. Bedeutend wurde Mono eigentlich erst mit dem Aufkommen der mobilen Betriebssysteme iOS und Android. Aus der Mono-Entwicklungsabteilung wurde bei einer Übernahme durch Attachmate damals, die neue Firma Xamarin. US-Medienberichten zufolge liegt der Kaufpreis bei etwa 300 Millionen Dollar. Mit dem Kauf von Xamarin verfolgen die Redmonder offensichtlich das Ziel, die Verbreitung ihrer Produkte auf mobilen Betriebssystemen wie Android oder iOS anzukurbeln. Ein weiteres Indiez dafür ist auch die Veröffentlichung von Office-Anwendungen für iPhones und iPads.

 

Wird aus Mono Xamarin?

Xamarin ermöglicht es Entwicklern mit seiner App-Entwicklungsumgebung, Apps für mehrere Mobilplattformen wie iOS, Android oder Mac OS X parallel zu entwickeln. Sämtliche Xamarin-Produkte basieren auf Mono, eine quelloffene Implementierung des .NET-Frameworks von Microsoft, welche es seit 2001 gibt. Mono ist eine sogenannte Nachimplementierung, weil Microsoft damals den Quellcode von .NET nicht als Open Source, sondern als Shared Source deklarierte, welcher den Entwicklern die Weiterverwendung des Quellcodes nicht gestattete. Neben iOS, OS X, Android und Windows unterstützt Xamarin inzwischen auch tvOS, WatchOS und Playstation.

 

Wächst nun zusammen was zusammen gehört?

Das Mono-Projekt hat mit viel Engagement die .NET-Laufzeitumgebung, den C#-Compiler und einen Großteil der .NET-Klassenbibliothek nachgebaut und sich immer bemüht, kompatibel zu Microsoft zu bleiben. Aber in Zeiten, in denen Microsoft das .NET Framework als .NET Core selbst quelloffen und plattformneutral entwickelt, scheint die Fortführung von Mono als Konkurrenz zu .NET Core nicht mehr sinnvoll.

Während viele Basisklassen bereits einheitlich sind, gibt es bisher noch keine ausgereifte GUI Technik, die auf allen Plattformen laufen würde. Mit Windows Presentation Foundation (WPF), Windows Runtime-XAML und Xamarin Forms gibt es derzeit drei Formen der Markup-Sprache eXtensible Application Markup Language (XAML), die aber nicht so ohne Weiteres untereinander kompatibel sind. Seitdem Microsoft aber im November 2014 das .NET Framework selbst zu Open Source erklärt hat, findet ein reger Austausch von Quellcodes zwischen den verschiedenen Developerteams statt.

 

Die Zukunft von Xamarin bei Microsoft

Microsoft beabsichtigt, seine Pläne für die Verknüpfung der Xamarin-Technologien, zusammen mit seinen Entwicklungsumgebungsprodukten, auf der Build-Konferenz Ende März - Anfang April 2016, bekannt zu geben. Xamarin hat laut Aussage von Scott Guthrie, Executive Vice President von Microsofts Cloud and Enterprise Group, über 150.000 Kunden in 120 Ländern. Auch soll Xamarin als Markenname erhalten bleiben und wird damit ebenso übernommen, wie die 350 Mitarbeiter des App-Entwicklungsspezialisten.




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